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Frauensprache und Männersprache

Zur Zeit ist ja mächtig was los, was Sprachregelungen betrifft. Überall wird diskutiert, ob es eine Sprache geben soll, die Frauen ausdrücklich benennt. „Sind Frauen der Rede wert?“ Um diese Frage geht es. Manche machen das Anliegen lächerlich und karikieren es mit Beispielen wie „Schuhbändelin“ oder „Kochtöpfin“.

Andere befürchten, dass nun Schiller und Goethe feministisch umgeschrieben werden müssten.

Oder sie sind einfach genervt davon, beim Sprechen darauf achtgeben zu müssen, was sie sagen.

Um einmal ein paar einfach Dinge klarzustellen:

  • Wer die historische Literatur umschreiben möchte, kann das gern tun. Davon hätten Frauen aber wenig. Geschichte muss nicht „korrekt“ verfälscht werden.
  • Es darf weiterhin gern ein „der“ geben. Der Irrtum, der Fehler oder der Unsinn, das kann natürlich, wie anderes auch, so bleiben.
  • Und beim Sprechen? Da wird es schwieriger. Da ist es notwendig, etwas Neues zu lernen. Aber wer schon Worte, die aus einer ganz fremden Sprache kommen, wie z.B. „download“ oder „worst case scenario “ oder „monitoring“, über die Lippen bringt, hat mit dem Lernen von neuen Sprachgewohnheiten, sicher kein Problem.

Selbst der erbitterte Widerstand gegen den sprachlichen Supergau „Kanzlerin“, hat sich nach 16 Jahren Merkel, sang und klanglos gelegt. Es geht doch!

Um welche neuen Sprechweisen ginge es denn?
Ein Beispiel:
„Der Kunde ist König!“ Welches Bild stellt sich dabei ein?
Natürlich ist „der Kunde“ ein Mann, oder?
Das ist bei „Unterschrift des Vertragsnehmers“ auch nicht anders. Und wenn jemand bei der Pizzabestellung sagt: „Jeder kann nehmen, was er will“ geht es auch um Männer. Natürlich wissen Frauen, dass sie „mitspielen“ dürfen, auch wenn nur von „er“ die Rede ist. Sie sind zwar unsichtbar, aber natürlich „mitgemeint“. Und ja, so war es in der „guten alten Zeit“ immer schon, das stimmt. Gewohnheiten sind stark.

Dennoch gibt es Worte, die heute nicht mehr benutzt werden, z.B. Oheim oder Base und andere. Sprache ist veränderlich. Auch das war schon immer so.

Ein häufiges Argument gegen die deutliche Nennung von Frauen ist, die männliche Form sei „geschlechtsneutral“. Wer schon einmal versucht hat sich einen geschlechtsneutralen Lehrer oder Sportler vorzustellen, wird gemerkt haben, dass das nicht geht. Das ist offenkundiger Unfug. Frauen sind so eben nur „mitgemeint“, aber unsichtbar gemacht. Alles nur der Einfachheit halber, also weil es so schwer ist, „Lehrerin“ zu sagen, wenn es eine Frau ist. Es ist nicht kompliziert, eine Frau, eine Frau sein zu lassen. Es ist nur eine dumme, alte Angewohnheit, gedankenlos aus einer Frau einen Mann zu machen und das, weil es schon immer so war. Sind schon jemals Beschwerden gekommen, dass es üblich ist bei Vorträgen das Publikum mit: „Sehr geehrte Damen und Herren“ anzusprechen? Es ist eben nicht kompliziert. Es ist ganz einfach, der Tatsache Rechnung zu tragen, dass Frauen nun mal keine Männer sind und auch nicht so angesprochen werden wollen.

Aber es gibt noch mehr Bedenken gegen eine sachlich korrekte Sprache. Das Gendersternchen sei „trennend“, heißt es bisweilen. Nun gut, das dürfte nicht das Einzige sein, was Männer und Frauen unterscheidet und nichts davon ist ein Problem, Unterwäsche z.B. Ist es trennend, dass sich Frauenunterwäsche von Herrenunterwäsche unterscheidet? Wäre es da eine gute Idee, der „Einfachheit halber“ nur noch Herrenunterwäsche herzustellen und den Frauen zu erklären sie seien natürlich „mitgemeint“?

Bei all denen die der Meinung sind, dass Frauen sich nicht aufregen sollen, weil sie natürlich immer „mitgemeint“ sind, ist eine Frage erlaubt. Was würden wohl Männer sagen, wenn sie in der weiblichen Form, z.B. bei „die Mutter“, „die Oma“, als Männer natürlich „mitgemeint“ sind und nicht weiter erwähnt werden würden? Es könnte zu kompliziert sein, auch von „Vater“ oder „Opa“ zu sprechen, selbst wenn das korrekt wäre. Damit wären ganz sicher nur sehr wenige Männer einverstanden, weil es eben keine Kommunikation in Augenhöhe ist. Also lassen wird das besser für beide Geschlechter. Wir lernen, die „Lehrerin“ als das zu bezeichnen, was sie ist. Wir lernen z.B. „Teilnehmer*innen“ zu sagen und zu schreiben. Und oh Wunder! Der Himmel bleibt oben, wie im gallischen Dorf!

Die Welt wäre tatsächlich nur ein wenig freundlicher geworden für die Hälfte der Menschheit. Frauen sind eben schon der Rede wert!

Als Argument dagegen bliebe nur:

  • Das haben wir schon immer so gemacht
  • Nachdenken ist unbequem
  • Frauen sind nicht der Rede wert

Wer sich darauf berufen möchte, kann das tun. Aber bitte nicht wundern, wenn das bei vielen Frauen nicht gut ankommt und nur bockig und unbelehrbar wirkt. Das müsste dann schon weggesteckt werden, am besten wortlos.

Lili Berg

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Haare am Körper

Wechselnde Moden mit Körper und Kopfhaar gab es immer schon. Manches davon erscheint uns heute ziemlich verrückt. Aber die heutigen Moden wirken irgendwie interessant. Shinead O`Conour trug als Popsängerin Glatze und Amy Winehouse trug eine „Bienenkorb“ Frisur, hoch auftoupiert. Beides war cool.

Nein zu Gewalt gegen Frauen

Am 25.11. jeden Jahres, findet international der Tag zu „Gewalt gegen Frauen“ statt. Das ist sein 25 Jahren so und immer ist es viel zu still zu diesem Thema gewesen. Sinn dieser Idee ist, die Augen vieler Menschen für dieses, zumindest bei uns, meist verborgene, bedrückende Problem, zu öffnen.
Was ist damit gemeint?

Das Problem!

Was sind Femizide?
Zum Beispiel wird nach der Kriminalstatistik jeden dritten Tag in Deutschland, eine Frau im häuslichen Umfeld von einem Mann den sie kennt, der wütend auf sie ist, ermordet. Ja, ermordet! Tatwaffen sind häufig Stichwaffen. Jeden dritten Tag eine Frau! Jede eine ist eine zuviel!